Sie haben Probleme, passende Lieferanten zu finden oder aber auch bereits bestehende zu binden? Viele Unternehmen befinden sich in der schwierigen Situation, Lieferanten ausfindig machen zu müssen, was mühselig und zeitverschwendend seien kann. Im nachfolgenden Beitrag möchten wir erläutern, welche Möglichkeiten kleine und mittlere Unternehmen haben, die Lieferantensuche zu organisieren und inwiefern unkonventionelle Lösungsmöglichkeiten Anklang finden können.
Die wichtigsten Informationen auf einem Blick:
Beginnt man aktiv mit der Suche nach Lieferanten, dann sollten fundamentale Vorbereitungen wie beispielsweise eine Bestandsanalyse bereits abgeschlossen sein. Denn die Produkte bzw. einzelne Teile der Produkte, die produziert werden sollen, sollten bereits genau definiert sein. Wenn dies der Fall ist, dann ist es einfacher einen passenden Zulieferer zu finden, der das Produkt exakt so herstellen kann, wie es sich das Unternehmen wünscht. Bestenfalls hat man bereits angefertigte technische Skizzen, anhand denen die Lieferanten sehen können, ob ihre Produktionsstätten in der Lage sind ein solches Produkt herzustellen. Hierbei ist es wichtig anzumerken, dass je nach individueller Situation verschiedene Lösungsansätze zum Ziel führen können.
Viele Unternehmen nutzen klassische Ausschreibungen, um ihren Bedarf zu decken. Der große Vorteil hierbei ist, dass je nach Größe des E-Mail Portfolios ein recht großer Zuliefererpool ansprechbar ist. Ausschreibungen können des Weiteren auch in Branchenzeitschriften, Online-Registern oder Foren erfolgen. Der Nachteil hierbei wäre, dass mit solch einer Ausschreibung wahrscheinlich nur Zulieferer angesprochen werden können, die bereits sehr bekannt und etabliert sind, neue können nicht so einfach gefunden werden. Dabei bieten die großen Lieferanten nicht automatisch die beste Qualität und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch können Sprachbarrieren die Kommunikation schwierig machen, erst recht, wenn es um Details der Bestellung und der Produkte geht.
Branchenbücher sind einer der wohl bekanntesten Tools, um Lieferanten zu suchen und über sie zu recherchieren. Hierbei kann unterschieden werden zwischen generellen Branchenbüchern, als auch branchenabhängigen Firmenregistern. Dabei können auch verschiedene Auswahlkriterien wie die Geographie oder aber auch die Größe der Lieferanten in Betracht gezogen werden. Zwar sind solche Firmeneinträge relativ umfrangreich, jedoch können Nieschenzulieferer nicht immer einfach gefunden werden, wodurch spezielle Produkte eventuell nicht gefunden werden können. Desweiteren sind Brancheneinträge üblicherweise nur im Europäischen Raum sinnvoll einsetzbar, wodurch wichtige Märkte wie Amerika oder China häufig außen vor gelassen werden.
Wie wir in unserem Beitrag über chinesische Online-Handelsplattformen bereits ausführlich geschrieben haben, gibt es diverse Anbieter für in China produzierte Waren im Netz. Diese Online-Märkte heben sich von den Branchenbüchern insofern ab, da diese meist eher auf den Markt der B2C-Unternehmen zugeschnitten sind. Unternehmen haben hierbei bei der Suche eines Zulieferers besonders gute Karten, wenn sie nur Standartteile benötigen, deren Herstellungsaufwand minimal ist. Hierbei können demnach Kosten gespart werden, jedoch müssen sich die Unternehmen selbst um die Logistik kümmern und vor allem kleine Unternehmen haben meist niemanden vor Ort, der die Qualität überprüfen kann. Aufgrund dessen ist oft kein Platz für individuelle Wünsche bei der Produktion und es ist häufig riskant mit diesen Plattformen zu arbeiten, da meist niemand Unabhängiges die Produktion vor Ort überwacht.
Nur sehr wenig Unternehmen nutzen bisweilen KI-Lösungen, da das Vertrauen aufgrund mangelnder Transparenz noch fehlt. Jedoch könnte es sich lohnen, langfristig in solch eine Software zu investieren. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass eine solche Lösung theoretisch alle Bereiche der Lieferantensuche abdecken kann, auch wenn sie in Zukunft vorraussichtlich überwiegend für operative Prozesse eingesetzt wird. Hinsichtlich der Lieferantensuche könnte es hierbei aber auch Gegenargumente geben. Zum einen sind die Pricing Strukturen meist zu kostenintesiv, um eine relativ selten aufkommenden Lieferantensuche zu bewerkstelligen. Zum anderen können solche Lösung nur einen kleinen Teil des Lieferantenpools ausfindig machen.