Incoterms – im Detail erklärt!

Vor ca. einem Monat haben wir einen Blogbeitrag zu Incoterms veröffentlicht. Nun haben wir uns überlegt, diesen Post etwas auszuweiten und euch die Incoterms genauer zu erklären. 

Wie wir euch bereits erklärt haben, sind Incoterms international gültige Handelsklauseln, welche den Risiko- und Kostenübergang beim Transport von Ware zwischen den Vertragsparteien (zum Beispiel Käufer und Verkäufer) klären. Der Sinn der Incoterms ist die Vereinfachung des Handels, jedoch ist die Nutzung freiwillig – Es sind keine gesetzlichen Vorschriften.

E-Terms

E-Terms sind Abgang Klauseln/Abhol Klauseln (Departure Terms).

Eigentlich gibt es nur einen E-Term: EXW. 

Das steht für Ex Works (Ab Werk). Hierbei hat der Exporteur in dem Moment geliefert, in welchem er dem Kunden die Ware auf seinem Gelände (Lager, Fabrik etc.) zur Verfügung stellt. Ab diesem Moment liegen Risiken und Kosten bereits beim Importeur.

EXW ist die für den Exporteur beste Bedingung. Für den Importeur ist sie allerdings die schlechteste.

F-Terms

Die F-Terms sind Versendungs- / Absende-Klauseln (Shipment terms), bei welchem die Übernahme der Kosten für den Haupttransport vom Importeur getragen wird.

Bei FCA (Free Carrier/ Frei Frachtführer) gehen Risiko und Kosten an den Importeur über, wenn der Exporteur die Ware an den ersten Frachtführer übergeben hat. 

FAS bedeutet “Free alongside ship”, also frei längsseits Schiff. Der Exporteur ist für die Exportfreimachung zuständig und Risiko und Kosten gehen an den Importeur über, wenn der Exporteur die Ware vor dem Schiff im Verschiffungshafen (am Kai; „Längsseits Schiff“) abgesetzt hat.

FOB steht für „Free on Bord“, also frei an Bord. Hier gehen Risiko und Kosten an den Importeur über, sobald die Ware an Bord des Schiffes im Verschiffungshafen geladen wurde.

FAS und FOB gibt es ausschließlich im Seeverkehr.

C-Terms

Bei den C-Terms handelt es sich ebenfalls um Übersendungs- / Absende-Klauseln (Shipment terms), bei welchen die Kosten für den Haupttransport jedoch vom Exporteur getragen werden.

Die C-Terms sind Zwei-Punkt-Klauseln. Das heißt, Kosten und Risiken gehen an unterschiedlichen Punkten auf andere Vertragspartner über. Bei Ein-Punkt-Klauseln (E-, F- und D-Terms) gehen Kosten und Risiken an derselben Stelle über. Bei CFR (Cost and Freight, Kosten und Fracht) trägt der Exporteur die Kosten bis zum Erreichen des Schiffes im Bestimmungshafen– bereits das Abladen der Ware geschieht auf Kosten des Importeurs. Das Risiko geht jedoch schon auf den Importeur über, wenn die Ware auf das Schiff im Verschiffungshafen geladen wurde.

CIF steht für Cost, Insurance and Freight (Kosten, Versicherung und Fracht) und ist identisch mit CFR bis auf eine Sache: Der Exporteur trägt die Kosten für die Transportversicherung. CIF und CFR gibt es ebenfalls ausschließlich im Seeverkehr.

CPT steht für Carriage paid to (Fracht bezahlt bis). Bei CPT trägt der Exporteur die Kosten bis zum Bestimmungsort. Das Risiko geht an den Importeur über, wenn die Ware an den ersten Frachtführer übergeben wurde.

CIP steht für „Carriage and Insurance paid to“, also „Fracht und Versicherung bezahlt bis“. CIP ist identisch mit CPT, jedoch trägt auch hier der Exporteur (wie bei CIF) die Kosten für die Transportversicherung. 

D-Terms

D-Terms sind Ankunftsklauseln (Arrival terms). Bei den D-Terms übernimmt der Exporteur sowohl Kosten als auch Risiken bis zum Bestimmungsort.

DAT steht für Delivered at Terminal (geliefert Terminal). Hier trägt der Exporteur Kosten und Risiko bis zum Terminal am Bestimmungsort. Der Importeur ist für die Importfreimachung verantwortlich. Ein Terminal kann zum Beispiel ein Lager, ein Containerterminal am Hafen oder ein Terminal am Flughafen sein. Ein Weitertransport zum Lieferort ist erforderlich.

Bei DAP (Delivered at place) übernimmt der Exporteur Kosten und Risiko bis zum Erreichen der Ware am Bestimmungsort. Auch hier ist der Importeur für die Importfreimachung verantwortlich.

DDP steht für Delivered, duty paid (geliefert verzollt). Hier trägt der Exporteur Kosten und Risiken bis zum Lieferort. DDP ist die beste Bedingung für den Importeur und die schlechteste für den Exporteur. 

Falls Ihr mehr über Incoterms erfahren wollt, schaut doch auf dem letzten Blogbeitrag oder unserer Instagram Seite vorbei.

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